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Das Tagebuch der Anne Frank: Graphic Diary. Umgesetzt von Ari Folman und David Polonsky Ari Folman
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Pressestimmen Die Vielzahl der graphischen Einfรคlle von Folman und Polonsky ist mitreiรend: Aufrisszeichnungen, Bildallegorien [...] – was die Form des Erzรคhlens im Comic hergibt, wird hier auch benutzt. (Andreas Platthaus faz.net 2017-10-02)Funktioniert das? Ja - und zwar grandios! (Welt am Sonntag 2017-09-24)Die Bilder sind toll gezeichnet, der Leser kann der Geschichte leicht folgen. (Anne-Kathrin Behl Dein SPIEGEL 2018-01-16)eine brillante, einfรผhlsame Adaption (Sonja Niemann Brigitte 2017-12-06)ein virtuoser und zugleich ungeheuerlicher Brรผckenschlag aus der Vergangenheit hin zu der Generation, die die Shoa nur aus dem Geschichtsunterricht kennt. […] ein Ereignis (Lothar Schrรถder Rheinische Post 2017-10-25)Das Graphic Diary spiegelt die riesige Vielfalt, welche die Comic-Kunst bietet. (Regula Freuler NZZ am Sonntag 2017-10-22)Ari Folman und David Polonsky finden auf jeder Seite eine bewundernswerte, immer wieder neu anrรผhrende Balance. Ein Lese- und Schauerlebnis. (Dierk Wolters Frankfurter Neue Presse 2017-10-18)Anders als in den verschiedenen Verfilmungen erzeugen die Bilder und Texte einen ganz eigenen Raum, mal still, mal voller รผberbordender Phantasie. (Niels Beintker Bayerischer Rundfunk 2017-10-05) รber den Autor und weitere Mitwirkende Anne FrankAnne Frank, am 12. Juni 1929 als Kind jรผdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren, flรผchtete 1933 mit ihren Eltern nach Amsterdam. Nachdem die deutsche Wehrmacht 1940 die Niederlande รผberfiel und besetzte, 1942 auรerdem Maรnahmen gegen die jรผdische Bevรถlkerung in Kraft traten, versteckte sich die Familie Frank in einem Hinterhaus an der Prinsengracht. Die Familie und ihre Mitbewohner wurden im August 1944 verraten und nach Auschwitz verschleppt. Anne Frank und ihre Schwester Margot starben infolge von Entkrรคftung und Typhus im Mรคrz 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ihr genauer Todestag ist nicht bekannt.David PolonskyDavid Polonsky, geboren 1973 in Kiew, ist ein preisgekrรถnter Illustrator und Comiczeichner. Weltbekannt wurde er durch seine Zeichnungen fรผr den Animationsfilm »Waltz with Bashir« und die gleichnamige Graphic Novel. Er unterrichtet an Israels angesehener Kunstakademie Bezalel in Jerusalem.Ari FolmanAri Folman ist Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er wurde 1962 als Sohn polnischer Holocaust-รberlebender in Haifa geboren. Als junger israelischer Soldat erlebte er 1982 den Ersten Libanonkrieg mit. รber die teils autobiographischen traumatischen Erlebnisse drehte er 2008 den animierten Dokumentarfilm »Waltz with Bashir«, der als bester fremdsprachiger Film fรผr den Oscar nominiert wurde, den Europรคischen Filmpreis und den Cรฉsar erhielt.Mirjam PresslerMirjam Pressler, geboren 1940 in Darmstadt, besuchte die Hochschule fรผr Bildende Kรผnste in Frankfurt am Main und lebt heute als รbersetzerin und Schriftstellerin in der Nรคhe von Mรผnchen. Sie ist die รbersetzerin des Tagebuchs der Anne Frank, hat eine Biographie Anne Franks verรถffentlicht (›Ich sehne mich so. Die Lebensgeschichte der Anne Frank‹) und mit groรem Erfolg insgesamt fast vierzig Bรผcher publiziert. Mirjam Pressler ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, so u.a. 1995 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis fรผr ›Wenn das Glรผck kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen‹, 2001 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille fรผr Verdienste um die deutsche Sprache, 2002 mit dem Deutschen Bรผcherpreis (Kinderbuch) fรผr ›Malka Mai‹, 2004 mit dem Deutschen Bรผcherpreis fรผr ihr literarisches Lebenswerk, 2010 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis Sonderpreis Gesamtwerk und 2015 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse sowie dem Internationalen Literaturpreis in der Kategorie รbersetzung.Literaturpreise:Shortlist Hans Christian-Andersen-Preis 2016
“Das Tagebuch der Anne Frank” ist eines der wenigen Bรผcher, bei dem der Leser weiร, wie es endet und dennoch einen Reiz auszuรผben vermag. Ein Grund, weshalb ich mir die Graphic-Novel-Umsetzung des Tagebuchs gekauft habe.+++ Graphic Novel vs. Tagebuch +++Ich habe “Das Tagebuch der Anne Frank” auch im ungekรผrzten Original gelesen. Mir liegt die Ausgabe aus dem Jahre 1955 in der Auflage von 1990 vor (ebenfalls aus dem Fischer Verlag). Letzteres dรผrfte auch das Jahr sein, in dem ich das Buch gekauft und gelesen habe. Entsprechend lรผckenhaft war mein Erinnerungsvermรถgen, weswegen ich diverse Passagen direkt miteinander verglichen habe.Bevor ich auf die inhaltlichen Unterschiede eingehe, muss ich zuerst die Aufmachung der Graphic Novel beschreiben. Dies beinhaltet nรคmlich wenig รผberraschend einige Abwandlungen im Vergleich zum Original. Die Autoren der Graphic Novel bezeichnen ihr Buch dann auch als Graphic Diary, das als Adaption zu Anne Franks Originaltext erstellt wurde.+++ Aufmachung +++Die fiktiven Dialoge, die mehr oder weniger auf dem Tagebuch basieren, sind als Erzรคhlstreifen graphisch umgesetzt, so wie der Leser es aus vergleichbaren Graphic Novels kennt. Darรผber hinaus gibt es allerdings recht umfรคngliche Textpassagen ohne Illustrationen, die sich am Originaltext orientieren. Und hier gibt es den ersten groรen Unterschied.Diese Textpassagen sind im Original deutlich persรถnlicher und emotionaler verfasst. In der neueren รbersetzung in der Graphic Novel wurden diese Texte versachlicht und Anne Franks persรถnliche Note entfernt. Warum die รbersetzer diesen Schritt gewagt haben, ist mir unklar, denn dadurch verlieren die Texte ihre Persรถnlichkeit.+++ Freiheiten +++Ich habe tatsรคchlich auch ein, zwei Textpassagen entdeckt, die ich so in der mir vorliegenden Originalรผbersetzung so nicht entdeckt habe. Gut mรถglich, dass diese Texte erst spรคter verรถffentlicht wurden. Dies entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Die Graphic Novel basiert auf einer im Jahre 2001 erschienen Ausgabe.Die illustrierten Passagen, die in diesem Buch selbstverstรคndlich รผberwiegen, dรผrfen sich dann natรผrlich ihre Freiheiten nehmen und setzen die persรถnliche Note gekonnt graphisch in Szene. Dies passt recht gut und diese Elemente orientieren sich durchaus recht eng an dem Tagebuch. Hier geht der Geist des Buchs nicht verloren.Ist es ratsam, zuerst den Originaltext zu lesen?Ratsam vielleicht, ja, aber in meinen Augen nicht zwingend erforderlich. Das, was “Das Tagebuch der Anne Frank” ausmacht, wurde in der Graphic Novel sehr gut umgesetzt. Nรคmlich, dass eine dreizehnjรคhrige Jugendliche es vermochte, einfรผhlsame, ausdrucksstarke, humorvolle und รผberaus selbstreflektorische Tagebucheintrรคge zu verfassen. Es ist zwar schade, dass die persรถnliche Note in den Textpassagen untergegangen ist, dies wirkt sich allerdings nicht derart schwerwiegend aus, als dass ich dafรผr das Buch abwerten wรผrde.Vielmehr zeigt die Graphic-Novel-Umsetzung eindrรผcklich, wie dieses Medium genutzt werden kann, um Literatur in einem anderen Licht zu zeigen und diese eventuell einem erweiterten Leserkreis zugรคnglich zu machen. Das Nachwort von Ari Folman endet mit dem Satz: “Unser Ziel war stets, den Geist Anne Franks in jedem einzelnen Bild zu bewahren.” Und ich finde, dass es den Machern dieser Graphic Novel durchaus gelungen ist.Zum Ende bleibt der Hinweis, dass es sich um eine Graphic Novel und nicht um einen Comic fรผr Kinder handelt. Das empfohlene Lesealter wรผrde ich mit 12 Jahren ansetzen.
Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich den direkten Vergleich zum Original leider nicht (mehr) ziehen kann.Das hat fรผr noch jedoch der eigentlichen Sache keinen Abbruch getan. Bestellt habe ich das Buch auf Wunsch meiner Tochter (10) & wollte vorher einfach lesen, wie dieses schwere Thema aufgearbeitet wurde.Ich denke das Buch ist fรผr die Zielgruppe ansprechend gestaltet. Natรผrlich sollte der Leser auch mit dem Inhalt richtig umgehen kรถnnen, vor Allem emotional.Nach meinem Empfinden reiรt das Buch die Thematik um die Judenverfolgung im richtigen Ausmaร an, dass es von einem Kind im Alter meiner Tochter erfasst werden kann, und spiegelt die Gefรผhlslage der Betroffenen gut wieder. Genau das halte ich fรผr ein wichtiges bzw. das richtige Mittel, um die Kernaussage zu platzieren: So etwas darf nie wieder passieren.Gut finde ich, dass das Buch nicht nur die politische Situation der Zeit wiederspiegelt, sondern sich auch um ganz normale Themen, die ein pubertierendes Mรคdchen bewegen, dreht. Ich denke, dass so noch eine weitere Ebene geschaffen wurde, um sich in Anne "reinzufรผhlen" und das Kriegs- & Ausgrenzungsthema im guten Maรe fรผr den "Alltag" unterbrochen wird. So wird der Leser nicht zu sehr รผberladen mit der Heftigkeit der Ereignisse.Meine Tochter hat sich das Buch jedenfalls direkt gekrallt und liest fleiรig, aber sie wusste auch schon im Vorfeld den groben Inhalt, hatte es sich daher gewรผnscht, und war sich im Gegensatz zu anderen Gleichaltrigen bewusst, dass sie kein Buch ร la "Gregs Tagebuch" erwartet...Das Buch gefรคllt also nicht nur der รคlteren Generation ๐.
Eine neue sehr interessante Zugang, zu eine Bekanntes Tages-Buch. Ich habe es fรผr meine Pate-kind gekauft. Eine gewalttรคtige Freude und eine Erfolg war das Resultat.
